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Difference between revisions of "Nice Melodies from Nice People"

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[[Boards of Canada]] Fans hatten es bisher schwer, alle von den Schotten [[Michael Sandison]] und [[Marcus Eoin]] veröffentlichten Platten zu ergattern. Die erste EP, ''[[Twoism (release)|Twoism]]'', erschien im Eigenverlag in einer Auflage von 100 Stück, ein großer Teil der Auflage einer als Weihnachtssingle gedachten 7″ auf [[SKAM]] vergammeln derzeit in einem Wohnzimmer in Manchester – Schwierigkeiten mit diversen Vertrieben – und das beste [[BoC]] Stück versteckt sich auf MASK 1, einer ebenfalls auf 100 Stück limitierten Compilation 12″. Dabei hat diese Musik mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn: Es geht um Melodien zwischen Science Fiction und Kitsch, und weil das oft dasselbe ist, irgendwie um früher. Irre catchy, vereinnehmend und … haunting. Melodien, die ein wohliges Gefühl in der Magengegend machen, in Detroit wohl Memory Chords genannt werden und die einem die wirklich wichtigen Dinge in Erinnerung rufen: Sommerferien, in die Sonne blinzeln. Folgerichtig hat [[Warp Records|Warp]], Heimat der blassen Engländer, [[Boards of Canada]] jetzt eingekauft und mit ''[[Music Has the Right to Children]]'' eine Mischung aus vergriffenem und neuem Material vorlegt. [[Michael Sandison]] meldet sich am Karfreitag per Funktelefon bei mir, irgendwo unterwegs auf einer Autobahn bei Köln.���
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[[Boards of Canada]] Fans hatten es bisher schwer, alle von den Schotten [[Michael Sandison]] und [[Marcus Eoin]] veröffentlichten Platten zu ergattern. Die erste EP, ''[[Twoism (release)|Twoism]]'', erschien im Eigenverlag in einer Auflage von 100 Stück, ein großer Teil der Auflage einer als Weihnachtssingle gedachten 7″ auf [[SKAM]] vergammeln derzeit in einem Wohnzimmer in Manchester – Schwierigkeiten mit diversen Vertrieben – und das beste [[BoC]] Stück versteckt sich auf MASK 1, einer ebenfalls auf 100 Stück limitierten Compilation 12″. Dabei hat diese Musik mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn: Es geht um Melodien zwischen Science Fiction und Kitsch, und weil das oft dasselbe ist, irgendwie um früher. Irre catchy, vereinnehmend und … haunting. Melodien, die ein wohliges Gefühl in der Magengegend machen, in Detroit wohl Memory Chords genannt werden und die einem die wirklich wichtigen Dinge in Erinnerung rufen: Sommerferien, in die Sonne blinzeln. Folgerichtig hat [[Warp Records|Warp]], Heimat der blassen Engländer, [[Boards of Canada]] jetzt eingekauft und mit ''[[Music Has the Right to Children]]'' eine Mischung aus vergriffenem und neuem Material vorlegt. [[Michael Sandison]] meldet sich am Karfreitag per Funktelefon bei mir, irgendwo unterwegs auf einer Autobahn bei Köln.
  
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{{boc|[[Michael Sandison]]: Wir waren gestern noch in Paris und haben dort unzählige Interviews gegeben, das war reichlich anstrengend. Heute sind wir nur in der Kölner Gegend rumgefahren und haben uns die Landschaft angesehen, alles sehr entspannt. Gerade haben wir Schloß besichtigt. Ich finde es toll hier! Die Landschaft erinnert mich an Schottland und der Regen im Moment erst recht!}}
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{{boc|"[[Michael Sandison]]: Wir waren gestern noch in Paris und haben dort unzählige Interviews gegeben, das war reichlich anstrengend. Heute sind wir nur in der Kölner Gegend rumgefahren und haben uns die Landschaft angesehen, alles sehr entspannt. Gerade haben wir Schloß besichtigt. Ich finde es toll hier! Die Landschaft erinnert mich an Schottland und der Regen im Moment erst recht!"}}
  
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{{boc|[[Michael Sandison]]: Es ist merkwürdig, aber natürlich auch schön, daß sich eine Menge Leute in Europa für unserer Musik interessieren, gerade wenn man wie wir aus einem kleinen schottischen Dorf kommt, wo einfach nichts passiert. Noch fühlen wir uns richtig wohl!}}
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{{boc|"[[Michael Sandison]]: Der Titel kommt von einem Lehrbuch für den schulischen Musikunterricht aus den 70er Jahren. Es heißt: Children Have The Right To Music. Wenn man die beiden Begriffe Children und Music vertauscht bekommt der Satz eine völlig andere, sehr bedrohliche Konnotation."}}
{{boc|[[Michael Sandison]]: Der Titel kommt von einem Lehrbuch für den schulischen Musikunterricht aus den 70er Jahren. Es heißt: Children Have The Right To Music. Wenn man die beiden Begriffe Children und Music vertauscht bekommt der Satz eine völlig andere, sehr bedrohliche Konnotation.��}}
 
  
 
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{{boc|��[[Michael Sandison]]: Also, die netten Melodien benutzen wir, weil wir nette Leute sind! (lacht) But we like to fuck with people a little bit as well…Natürlich steckt in unserer Musik viel Gefühl, sie wird oft mit Schlafliedern für Kinder verglichen. Wir benutzen die Melodien aber sehr überlegt , so daß längst nicht alles so harmlos ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Auf diese Weise verstecken wir Dinge in unserer Musik, die mehr was für Erwachsene sind.
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{{boc|"[[Michael Sandison]]: Also, die netten Melodien benutzen wir, weil wir nette Leute sind! (lacht) But we like to fuck with people a little bit as well…Natürlich steckt in unserer Musik viel Gefühl, sie wird oft mit Schlafliedern für Kinder verglichen. Wir benutzen die Melodien aber sehr überlegt , so daß längst nicht alles so harmlos ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Auf diese Weise verstecken wir Dinge in unserer Musik, die mehr was für Erwachsene sind.
Das merkt man auch dem Material an, an dem wir zur Zeit arbeiten. [[Warp Records|Warp]] möchte noch in diesem Jahr ein weiteres Album von uns veröffentlichen. Die Melodiearrangements der neuen Tracks sind noch darker geworden, auf diese Weise entsteht eine herrlich bittersüße Stimmung. Definitiv extremer werden die Rhythmen, schneller und rougher. Aber bevor wir so ein Album veröffentlichen können, wollten wir einer breiteren Hörerschaft mit ''[[Music Has the Right to Children]]'' klarmachen, worum es bei den [[Boards of Canada]] geht: DIY…Do It Yourself…rougher Sound. Das sind unsere Wurzeln. Jetzt, wo das klar ist, können wir uns an neue Projekte machen.  
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Das merkt man auch dem Material an, an dem wir zur Zeit arbeiten. [[Warp Records|Warp]] möchte noch in diesem Jahr ein weiteres Album von uns veröffentlichen. Die Melodiearrangements der neuen Tracks sind noch darker geworden, auf diese Weise entsteht eine herrlich bittersüße Stimmung. Definitiv extremer werden die Rhythmen, schneller und rougher. Aber bevor wir so ein Album veröffentlichen können, wollten wir einer breiteren Hörerschaft mit ''[[Music Has the Right to Children]]'' klarmachen, worum es bei den [[Boards of Canada]] geht: DIY…Do It Yourself…rougher Sound. Das sind unsere Wurzeln. Jetzt, wo das klar ist, können wir uns an neue Projekte machen."}}
  
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[[Category: Music Has the Right to Children era]]

Revision as of 08:58, 11 June 2019


title Nice Melodies from Nice People
author Thaddeus Hermann
publication De:Bug
date 1998-05
issue online
pages




"Nice Melodies from Nice People" is a May 1998 interview by Thaddeus Hermann It originally appeared in De:Bug. [1]


Original text

This is an original text copied verbatim from the original source. Do not edit this text to correct errors or misspellings. Aside from added wikilinks, this text is exactly as it originally appeared.

Nette Melodien von netten Menschen

Boards Of Canada, das neueste Pferd im Warp-Stall.

Thaddeus Herrmann

[email protected]

Boards of Canada Fans hatten es bisher schwer, alle von den Schotten Michael Sandison und Marcus Eoin veröffentlichten Platten zu ergattern. Die erste EP, Twoism, erschien im Eigenverlag in einer Auflage von 100 Stück, ein großer Teil der Auflage einer als Weihnachtssingle gedachten 7″ auf SKAM vergammeln derzeit in einem Wohnzimmer in Manchester – Schwierigkeiten mit diversen Vertrieben – und das beste BoC Stück versteckt sich auf MASK 1, einer ebenfalls auf 100 Stück limitierten Compilation 12″. Dabei hat diese Musik mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn: Es geht um Melodien zwischen Science Fiction und Kitsch, und weil das oft dasselbe ist, irgendwie um früher. Irre catchy, vereinnehmend und … haunting. Melodien, die ein wohliges Gefühl in der Magengegend machen, in Detroit wohl Memory Chords genannt werden und die einem die wirklich wichtigen Dinge in Erinnerung rufen: Sommerferien, in die Sonne blinzeln. Folgerichtig hat Warp, Heimat der blassen Engländer, Boards of Canada jetzt eingekauft und mit Music Has the Right to Children eine Mischung aus vergriffenem und neuem Material vorlegt. Michael Sandison meldet sich am Karfreitag per Funktelefon bei mir, irgendwo unterwegs auf einer Autobahn bei Köln.

de:bug: Karfreitag auf Promotour? Muß das denn sein?
"Michael Sandison: Wir waren gestern noch in Paris und haben dort unzählige Interviews gegeben, das war reichlich anstrengend. Heute sind wir nur in der Kölner Gegend rumgefahren und haben uns die Landschaft angesehen, alles sehr entspannt. Gerade haben wir Schloß besichtigt. Ich finde es toll hier! Die Landschaft erinnert mich an Schottland und der Regen im Moment erst recht!"
de:bug: Ihr werdet ja zur Zeit ganz hübsch rumgereicht. Wie fühlt sich das an?
"Michael Sandison: Es ist merkwürdig, aber natürlich auch schön, daß sich eine Menge Leute in Europa für unserer Musik interessieren, gerade wenn man wie wir aus einem kleinen schottischen Dorf kommt, wo einfach nichts passiert. Noch fühlen wir uns richtig wohl!"
de:bug: Music Has the Right to Children…ich habe mich bei einem fragenden Nicken ertappt.
"Michael Sandison: Der Titel kommt von einem Lehrbuch für den schulischen Musikunterricht aus den 70er Jahren. Es heißt: Children Have The Right To Music. Wenn man die beiden Begriffe Children und Music vertauscht bekommt der Satz eine völlig andere, sehr bedrohliche Konnotation."
de:bug: Bedrohlich ist Eure Musik aber nicht!
"Michael Sandison: Also, die netten Melodien benutzen wir, weil wir nette Leute sind! (lacht) But we like to fuck with people a little bit as well…Natürlich steckt in unserer Musik viel Gefühl, sie wird oft mit Schlafliedern für Kinder verglichen. Wir benutzen die Melodien aber sehr überlegt , so daß längst nicht alles so harmlos ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Auf diese Weise verstecken wir Dinge in unserer Musik, die mehr was für Erwachsene sind. Das merkt man auch dem Material an, an dem wir zur Zeit arbeiten. Warp möchte noch in diesem Jahr ein weiteres Album von uns veröffentlichen. Die Melodiearrangements der neuen Tracks sind noch darker geworden, auf diese Weise entsteht eine herrlich bittersüße Stimmung. Definitiv extremer werden die Rhythmen, schneller und rougher. Aber bevor wir so ein Album veröffentlichen können, wollten wir einer breiteren Hörerschaft mit Music Has the Right to Children klarmachen, worum es bei den Boards of Canada geht: DIY…Do It Yourself…rougher Sound. Das sind unsere Wurzeln. Jetzt, wo das klar ist, können wir uns an neue Projekte machen."
de:bug: Erlaubt euch der Deal mit Warp denn überhaupt noch Material auf anderen Labels zu veröffentlichen?
"Martin Sandison: Boards of Canada sind exclusiv bei Warp. Wir haben aber ein Abkommen, daß wir weiterhin Material auf anderen Labels veröffentlichen können, allerdings nicht unter diesem Namen. Es wird also auch wieder eine Platte auf SKAM geben. Da ist dann detektivischer Spürsinn gefragt!Music Has the Right to Children (Warp / Rough Trade) ist jetzt erhältlich. ZITAT: Melodien die wirklich wichtige Dinge in Erinnerung rufen: Sommerferien, in die Sonne blinzeln."


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References

  1. http://de-bug.de/mag/boards-of-canada/